Michael Schönbeck

Schnelles Internet auf dem Land (in Klein-Aschen)

Seit März diesen Jahres habe ich einen LTE-Hybrid Router von der Telekom, welcher DSL und LTE kombiniert. (http://www.telekom.de/privatkunden/zuhause/internet-und-fernsehen/das-ist-hybrid)
Der neue Speedport Hybrid bündelt DSL und LTE zu einer Internetverbindung.Der neue Speedport Hybrid bündelt DSL und LTE zu einer Internetverbindung.
Natürlich ist es nicht mein primäres Ziel Werbung für die Telekom zu machen, aber da für viele Menschen schnelles Internet eine wichtiger Standortfaktor ist, möchte ich hier von meinen Erfahrungen mit diesem Produkt berichten. Vergleichbare Produkte anderer Anbieter sind mir derzeit nicht bekannt.
 
Das Fazit vorweg: Ich bin sehr angetan und würde es immer wieder tun.
 
Meine Ausgangssituation: Ich hatte bis April letzten Jahres DSL mit maximal 3,5MBit, da mir das auf Dauer zu langsam war, habe ich dann zu Call & Surf Comfort via Funk mit ISDN gewechselt. Hier habe ich den schnellsten Tarif gewählt, da dort immerhin 30GB enthalten waren. Real habe ich ca. 16-20MBit, ziemlich sicher in beide Richtungen erhalten. Anfänglich war es möglich 10GB für 15€ hinzuzubuchen, wenn das Volumen ausgeschöpft war, zu dieser Zeit habe ich oft 2x buchen müssen. Irgendwann wurde dies dann auf 30GB für 15€ geändert. Im Schnitt lag ich bei 75€/Monat.

Problematisch war immer, dass wenn ein Download lief (meist mit Downloadmanager und mehreren Threads) das normale surfen meist in Timeouts lief. Ich habe daher aufgrund des Volumens und der Verbindungsproblematik mein Nutzungsverhalten geändert und Downloads auf das notwendigste beschränkt. (z.B. Update der Xbox o.ä.)
 
Als ich dann von Magenta Hybrid gehört habe bin ich auf den einzigen bei mir verfügbaren Magenta Hybrid S mit ADSL+ bis 16MBit/2.4MBit +LTE 16MBit/2.4MBit gewechselt. Hierbei war auch ein Wechsel auf VoIP zwingend, positiv war das ich ohne Probleme mein bestehendes Gigaset in das DECT Netz des Speedport einbuchen konnte. Mein Fax (auch per DECT angebunden) steht noch aus, wird aber wohl auch gehen. Die Probleme, dass es zu Timeouts aufgrund laufender Downloads kommt, existieren nicht mehr. Hier ist definitiv ein Vorteil durch die DSL Leitung (die weiterhin nicht schneller ist) zu merken. Das „zünden“ des Turbos, also zuschalten von LTE findet dynamisch und sehr schnell statt. In der Regel erreiche ich jetzt eine Geschwindigkeit von 18MBit im Download, insgesamt glaube ich es ist etwas langsamer als nur LTE, dafür aber ohne Volumenbegrenzung. Gerade da der LTE Upload auf 2.4MBit beschränkt ist und es daher definitiv zu einer geringeren Geschwindigkeit als nur bei LTE kommt, habe ich versucht die SpeedOption M zu buchen, diese ist aber wohl nur zubuchbar, wenn LTE mit 50 MBit real vorhanden ist. Ich werde das aber auf jeden Fall nochmal versuchen, da bei der 50MBit Variante 16MBit im Upload enthalten sind, was ich natürlich gerne hätte. Update 12. Juni: Bei einem erneuten Anruf gegen 14 Uhr (statt 21 Uhr beim ersten Versuch), ließ sich die Option buchen. Zwar klappte es auch nicht auf Anhieb, aber die nette Frau konnte herausfinden warum nicht und das korrigieren.
 
Zum Telefonieren über VoIP kann ich nicht viel sagen, die wenigen Male die ich es genutzt habe, konnte ich keinen Unterschied zum vorherigen ISDN feststellen. Toll ist es Rufumleitungen usw. über das Internet im Kundencenter von überall konfigurieren zu können. Ein Gerät per TAE habe ich bislang nicht angeschlossen, würde da aber keine Probleme erwarten. Magenta Hybrid ist voll IPv6 fähig. Problematisch haben sich ssh Verbindungen gezeigt, hier reichte aber eine Ausnahme zu definieren, dass diese nur per DSL raus gehen. Update 12. Juni: Mit der aktuellen Version 050124.02.00.009 muss keine Ausnahme für SSH-Verbindungen mehr definiert werden.
 
Update: Da es darauf angesprochen wurde noch ein paar Anmerkungen zum Router und dessen eingeschränkten Konfigurationsmöglichkeiten. Der Router liefert ab Werk eine Liste sicherer E-Mail-Server mit. Diese Liste beinhaltet aber kaum einen der von mir verwendeten, sicheren, Server. Deshalb habe ich dieses übertriebene Feature deaktiviert. Ebenfalls konnte ich mich nicht mit dem ab Werk aktivierten HotSpot anfreunden und habe ihn (das war etwas mühsamer) ebenfalls deaktiviert.

Störend kann es auch sein, dass das lokale Netzwerk zwingend im Bereich 192.168.X.X liegen muss, in einem typischen Haushalt ist das aber eher kein Problem. Ebenso die fehlende Möglichkeit Adressen im DHCP zu reservieren. Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) von Router zu Router ist mit diesem Router ebenfalls nicht möglich, privat in der Regel aber auch nicht notwendig.
 
Grundsätzlich muss man natürlich festhalten, dass es sich bei dieser Technik nur um eine Übergangslösung handeln kann, bis schnellere kabelgebundene Verbindungen verfügbar sind.
 
Falls noch Fragen offen sind, beantworte ich diese gerne über das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion.